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MAZ (14.02.2017) - Experten zeigen Wege für Verkehr in Waldblick

MAZ (14.02.2017) - Experten zeigen Wege für Verkehr in Waldblick

Experten zeigen Wege für Verkehr in Waldblick

In nur drei Wochen haben Verkehrsplaner ein Konzept für Mahlow-Waldblick erarbeitet, das auch bei bisherigen Kritikern auf ein positives Echo stößt. Die Fronten zwischen Anwohnern, Verwaltung und Politik bleiben weiter verhärtet, was vor allem an einem kurzen Stück Straße liegt, das es noch gar nicht gibt.

 

Mahlow. Wofür Politik, Verwaltung und Anwohner Jahre gebraucht haben, reichten dem Büro LK Argus drei Wochen. Innerhalb dieses Zeitraums haben die Verkehrs- und Stadtplaner ein Konzept zur Straßenführung in Mahlow-Waldblick vorgelegt, das von allen Seiten als Diskussionsgrundlage akzeptiert und sogar gelobt wird. Zumindest wurde es nicht – wie die im vergangenen Jahr vorgelegten Ideen der Verwaltung von Blankenfelde-Mahlow – von einem Teil der Anwohner verrissen.

Lob von Anwohnern

Florian Tack, Anwohner der Marienfelder Straße, lobte in der Bauausschusssitzung am vergangenen Donnerstag die Verwaltung, dass sie sich externen Expertenrat eingeholt hat. „Wir wollen als Bürger weiter produktiv mitarbeiten“, sagte Florian Tack. Um mit verlässlichen Zahlen umgehen zu können, regte er eine neue Verkehrszählung an. Kritik gab es an den Aussagen zum geplanten Lückenschluss von der Marienfelder Straße zur Hubertusstraße. Im Gutachten heißt es, „die Verbindung kann hergestellt werden“.

Für den Nahverkehr ist dies jedoch nicht nötig, da die Busse nur noch durch die Hans-Thoma- und Menzelstraße fahren sollen. Die nördliche Arcostraße, die Keplerstraße, der mittlere Teil der Marienfelder Straße und die westliche Hans-Thoma-Straße sollen als Wohnstraßen kategorisiert werden – mit vier Meter breiter Fahrbahn, Parkstreifen und beidseitigem Gehweg. Sämtliche anderen Straßen in Waldblick würden zu fünf Meter breiten Wohnwegen, die sich Autos, Fußgänger und Radfahrer teilen.

Lückenschluss trifft auf Ablehnung

Peter Abend, ebenfalls Anwohner der Marienfelder Straße, kann den Vorschlägen einiges abgewinnen. Ihn ärgert, dass die Ideen, die er mit mehreren Anwohnern zusammen erarbeitet hat, nicht berücksichtigt wurden. Darin verwiesen sie auf eine Umfrage unter den Anwohnern der Marienfelder und Hubertusstraße, von denen 89 Prozent den Lückenschluss ablehnen. Sie fürchten eine Zunahme des Schleichverkehrs von Mahlow nach Berlin und sie kritisieren die geplante Fällung der Bäume und Sträucher, die dort in den vergangenen Jahren gewachsen sind. „Wir sind nicht grundsätzlich gegen Straßenbau. Bedarfsgerecht muss er sein.“

Persönliche Befindlichkeiten

Die Empfehlung des Bauausschusses, das Thema zusammen mit Planern und Anliegern erneut im Ortsbeirat zu beraten, stieß bei den meisten Beteiligten auf Zustimmung, auch bei Ortsvorsteherin Regina Bomke (CDU), die zuvor von mehreren Anwohnern wegen angeblicher Voreingenommenheit kritisiert wurde. Sie soll in einem Ortsbeiratsprotokoll Hinweise von Peter Abend nicht vermerkt haben. „Ich stelle mich der Kritik“, sagte sie auf MAZ-Nachfrage und bietet ein vom Bürgermeister moderiertes Gespräch mit den Beschwerdeführern an. Inhaltlich hofft sie, dass das Planungsbüro sich zu der strittigen Straßenverbindung positioniert. „Das könnte dabei helfen, die persönlichen Befindlichkeiten außen vor zu lassen.“

Aus Sicht von Alexander Korsch hat sich der Bauausschuss vor einer Entscheidung gedrückt. „Es fehlt leider der Mut“, sagt er. Die Vorschläge der Verkehrsplaner seien gut und abstimmungsreif gewesen. „Die Verwaltung hat alles getan, um eine Entscheidung vorzubereiten. Ich verstehe nicht, warum man im Ortsbeirat das Rad noch einmal drehen möchte.“ Die Öffnung der beiden Straßen sei letztlich eine politische Entscheidung.

Von Christian Zielke

Eintrag vom: 14.02.2017